In Bayern die schlechtesten Zähne bundesweit?
Das ist mal wirklich etwas sensationelles: nachdem seit Jahren die Prophylaxe in Bayern hoch gelobt wurde und mit permanent guten Ergebnissen glänzte, geht die Barmer Ersatzkasse mit Studiendaten aus 2018, gewonnen aus den Abrechnungszahlen, an die Öffentlichkeit. Demnach mussten 39.000 (38 %) der 12-jährigen in Bayern wegen Karies behandelt werden, in München waren es gar 42,9 %! Dies, obgleich bayernweit 70,7 % der Kinder eine individualprophylaktische Betreuung nach IP erhalten hatten!
Solche Daten erschrecken. Die Reaktion darauf wirkt hilflos: Zweifel an der Datenlage werden geäußert, und es wird dringend darauf hingewiesen, die Kollegen sollten doch bitte wieder mehr auf Prävention achten. Dabei, so der Apell, sollten jedenfalls die Eltern angesprochen und einbezogen werden.
Dabei wird einfach unterschlagen bzw. nicht berücksichtigt, dass sich die Bevölkerung geändert hat! 2015 sind sehr viele Migranten nach Bayern gekommen – Stichwort „Flüchtlingskrise“ -, die erst einmal integriert werden wollen, und das ist bei Gott schwer genug. Wie wir wissen, hat sich der Status geändert, die Menschen – auch die Kinder – haben KVK erhalten und gelten nun als normale Versicherte. Das ist ein wichtiger Punkt. Und, ältere Publikationen (z.B. aus Greifswald, auch Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit) weisen darauf hin, dass es grundlegende Problem gibt. Zusammenfassend kann man daraus schließen, dass Zuwanderer nur langsam ihre Lebensgewohnheiten ändern (können) und bei uns viel mehr Zucker verfügbar haben als in den Herkunftsländern. Dies wirkt sich offenbar unmittelbar auf die Zahngesundheit aus.
Wir haben das schon lange beobachtet: in KZV Bezirken mit hohem Immigrantenanteil ist die Therapiebedürftigkeit deutlich höher als in Bezirken mit geringerem Anteil an Flüchtlingen. Leider wird die Verbreitung solcher Fakten politisch als „Rechts“ gewertet und unterdrückt. So sind Informationen aus den Kommunen bezüglich Migrantenanteil kaum noch oder gar nicht erhältlich.
Im Fall einer Wirtschaftlichkeitsprüfung fällt damit ein ganz wichtiger Punkt weg.
Es wäre daher wünschenswert, wenn zumindest die Krankenkassen hier mehr Daten verfügbar machen würden.