Bislang keine stichhaltigen Beweise!
Eine Metaanalyse einer Forscherguppe um P. Riley sieht nach Auswertung von zehn verschiedenen Studien mit insgesamt 5903 Probanden bislang keinen stichhaltigen Beweis für eine protektive Wirkung.
Xylitol wird von der Industrie gerne als kariesprotektiver Zusatz in Süßwaren angepriesen. Insbesondere Lutschbonbons, Kaugummis sowie Süßigkeiten enthalten Xylitol und werden damit als Zahnpflegeprodukte verkauft. Dass Xylitol als Zuckeraustauschstoff weniger kariogen ist als Zucker ist unumstritten. Jedoch scheinen Zusätze von Xylitol fragwürdig. Es wurde behauptet, Xylitol wirke auch als Zusatzstoff in ansonsten mit anderen Süßungsmitteln versetzten Produkten baktiostatisch und somit hemmend auf die Biofilme auf Zahnsubstanz und folgerichtig dann auch karieshemmend. Auch in Zahncremes und Gels findet sich Xylitol zur Bewirkung solcher protektiver Effekte.
Bei Cochrane Library wurde nun eine Arbeit zur Publikation eingereicht, die diese Behauptungen infrage stellen. Zwei größere Studien in Costa Rica mit insgesamt 4216 teilnehmenden Schülern zeigten laut Riley nur sehr geringe Effekte bei Anwendung einer Xylitol-haltigen Fluoridzahnpaste gegenüber einer reinen Fluoridpaste, die als schwacher Nachweis eines Effekts angesehen werden, wohingegen bei anderen Produkten keine oder ein nur sehr geringe Wirksamkeit gesehen werden. Philip Riley, School of Dentistry an der Universität von Manchester, fordert überdies, dass die gastrointestinalen Wirkungen (laxierende Wirkung, Flatulenz, Diarrhöe) in Studien zukünftig anzugeben und zu berücksichtigen seien.
Riley P, Moore D, Sharif MO, Ahmed F, Worthington HV. Xylitol-containing products for preventing dental caries in children and adults. Cochrane Database of Systematic Reviews 2015 Issue 3. Art. No.: CD010743. DOI: 10.1002/14651858.CD010743.pub2.