„Periimplantitis – was nun?“,
fragte Prof. Ralf Smeets zu Beginn seines gleichnamigen Heraeus Kulzer Zahnarztkurses im Februar in Butzbach. Das Thema Periimplantitis beschäftigt Zahnärzte im Moment wie kein anderes. Anhand einer Mischung aus neuesten Studien, Patientenfällen und Praxistipps erläuterte der geschäftsführende Oberarzt und Leiter der Forschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die Symptomatik, Diagnostik und verschiedene Therapieansätze.
„Die Mukositis ist reversibel, die Periimplantitis nicht – also sollte das primäre Ziel die Behandlung der Mukositis sein. Bitte vergessen Sie das nicht“, betonte Smeets gleich zu Anfang. Die Ursachen für Periimplantitis wie chronische Entzündungen, mechanische Belastung, Zementitis und inserierende Muskelzüge fordern die Behandler heraus.
Die Prophylaxe ist in der Parodontologie und Periimplantitistherapie ein entscheidender Faktor. In der Parodontologie wie auch in der Implantologie basiert der Therapieerfolg auf einer regelmäßigen Nachsorge (Recall). Nur so kann der Zahnarzt die Bildung von Plaque, Knochenabbau, die Blutungsneigung und dimplantotise Taschenbildung des periimplantären Gewebes überprüfen. „Der Zahnarzt muss bei der Implantatnachsorge auch immer die parodontalen Parameter der natürlichen Zähne kontrollieren. Binden Sie Ihre Prophylaxekraft mit in Ihr Konzept ein“, riet Smeets. Das sei ein maßgeblicher Faktor für den Therapieerfolg von Periimplantitis.
Mit lokalen Antibiotika unterstützen
Im Hinblick auf aktuelle Forschungsarbeiten verwies Smeets unter anderem auf die von Prof. Peter Eickholz auf der DGParo-Jahrestagung vorgestellte Wirksamkeitsstudie (2012) zur Behandlung von Parodontitis: Auch unter Praxisbedingungen sei durch die einmalige Gabe von Ligosan® Slow Release eine signifikante Reduktion der Sondierungstiefen und eine Verbesserung des Attachmentlevels erzielbar. Die Auswertung nach 12 Monaten ergab eine Verbesserung des Approximalraum-Plaque-Index (API) um durchschnittlich 22 Prozent und des Sulkus-Blutungs-Index (SBI) um 40 Prozent. „Zeigen Ihre Patienten erste Anzeichen von parodontalem Gewebeabbau, unterstützen Sie mit einem lokalen Antibiotikum“, empfahl Smeets für die Arbeit in der Praxis. Das Wichtigste sei dabei eine gute Weichgewebssituation. „Das Weichgewebe ist ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg. Ligosan® Slow Release von Heraeus Kulzer löst die Probleme der Periimplantitis nicht alleine, aber es ist ein unterstützendes Instrument“, resümierte Prof. Smeets.
„Ich fühle mich in meiner Arbeitsweise bestätigt“, freute sich ein teilnehmender Zahnarzt nach der Fortbildung. „Ein sehr spannender Kurs und ich kann viele gute Tipps für die Arbeit in der Praxis mitnehmen“, stimmte ihm eine andere Teilnehmerin zu.
Auch Prof. Smeets zeigte sich begeistert: „Wir sind eine neue Generation von Zahnärzten, hier steht der Austausch im Vordergrund. Die Teilnehmer führen ein Kleinunternehmen und nehmen sich trotzdem die Zeit, sich fortzubilden – davor habe ich den höchsten Respekt.“ Der Wahlhamburger ging dabei auf die Teilnehmer ein, forderte sie mal heraus und streute immer wieder praktische Tipps in seinen Vortrag ein.
„Mit hochkarätigen Referenten wie Prof. Ralf Smeets, Dr. Patrick Heers und Dr. Ralf Rößler fördern wir den Dialog zwischen Forschung, Anwendern und Dentalherstellern“, so Janice Hufnagel, Koordinatorin Veranstaltungen Deutschland bei Heraeus Kulzer. „Unser Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung der Dentalversorgung. Darum bieten wir Zahnärzten die Möglichkeit, sich 2014 in über 150 Kursen und auf sieben Symposien fortzubilden.“