Online-Magazin für die Zahnarztpraxis

Unwissenheit ist „Tod“-gefährlich

Wieder ein Fall von Tötung durch Unterlassung

In Italien wird aktuell über einen Fall diskutiert, in dem ein kleiner Junge durch eine Infektion zu Tode gekommen ist, weil die Eltern die notwendige Antibiotika-Therapie verweigert hatten.  Wie u.a. „Corriere della Sera“ berichtete, waren die Eltern des 7-jährigen Francesco gegen die Gabe von Antibiotika und meinten, mit Homöopathie sei die diagnostizierte Mittelohrentzündung besser und vor allem nebenwirkungsfrei zu behandeln. Angeblich sei es schon vorher einmal gelungen, eine solche Erkrankung homöopathisch zu therapieren.

Erwartungsgemäß hat die Homöopathie nichts genutzt, wie denn auch. Ein exakter Nachweis zur Wirksamkeit homöopathischer Behandlungen ist trotz unzähliger Studien dazu bislang noch nie gelungen – außer einem Placebo-Effekt bzw. einer Spontanheilung, die auch ohne jegliche Behandlung stattfinden kann, wurde nie eine Wirksamkeit gefunden -, was auch deshalb nicht verwunderlich ist, weil die Theorie der Homöopathie mittelalterlichem Denken entspringt und konkret als unwissenschaftlich angesehen werden muss.

Als der behandelnde Arzt feststellte, dass die Homöopathie wirkungslos blieb, wies er das Kind in eine Klinik ein. Dort wurde versucht, zu retten was zu retten war, mittels sofort eingeleiteter Antibiotikagabe sowie einer Notoperation. Jedoch es war zu spät – der Infekt hatte sich bereits ins Gehirn ausgebreitet, aufgrund dessen dann in kurzer Zeit der Tod eintrat – selbst wenn das Kind nicht zu Tode gekommen wäre, hätten die schweren Hirnschäden höchstwahrscheinlich zu einer lebenslangen schweren Behinderung geführt.

Nun wird gegen den behandelnden Arzt wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt, die zuständige Staatsanwaltschaft erwägt auch ein Ermittlungsverfahren gegen die Eltern.

Es ist festzustellen: der Staat sowie die organisierte Ärzteschaft vernachlässigen ihre Pflichten. Nur um das Milliardengeschäft gewissenloser Scharlatane nicht zu gefährden  – hier sind explizit zu nennen die Hersteller homöopathischer „Medikamente“, ausdrücklich ausgenommen die Hersteller von Phytopharmaka!, Heilpraktiker (gibt es nur in Deutschland und Österreich), und geschäftstüchtige Ärzte, die um des Profits Willen ihren hypokratischen Eid vergessen und gegen alle anerkannten Regeln der Kunst verstoßen – und auch um die Medien nicht zu verprellen, die sich ja durch besondere Fachkenntnisse auszeichnen.

Leider muss festgestellt werden, dass die „Wissensgesellschaft“ durch eine „postfaktische Gesellschaft“ ersetzt wird, in der eher „Bauchgefühl“ (also Emotionen) zählt als mühsam erworbenes Wissen, und das gilt sowohl für die Politik (wer von den hochgelobten Politikern hätte denn eine qualifizierte Aus- bzw. überhaupt Bildung?) als auch die Medien (die Stars sind durchweg nicht unbedingt die Besten in der Schule gewesen), eine Entwicklung, die Sorgen bereiten sollte. Nicht nur die Gesundheitsversorgung wird dadurch verschlechtert, auch die Grundlagen von Wohlstand, ja sogar der ganzen Zivilisation, stehen auf dem Spiel. Ohne Wissen kann man weder Maschinen noch Häuser bauen! Wovon soll dann die Menschheit leben?! Sind ja bald 10 Mrd., und wenn der große Hunger ausbricht, kann man das kaum mit „Bio“ und „Glaube“ in den Griff bekommen.

Die Ärzte sind aufgefordert, ihre verdammte Pflicht zu tun und den Patienten zu helfen – das geht nicht mit „Akupunktur“, „Homöopathie“ und anderen okkulten Methoden, hier ist Wissen bzw. Wissenschaft gefragt!

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