Schmerzfrei ans Ziel – auch bei Kindern mit Vorerkrankungen
Vom 19. bis zum 21. September 2013 fand in der Stadthalle Gießen die 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ) statt. Die Themen der diesjährigen Tagung waren „Strukturanomalien in der Kinderzahnheilkunde“ und „Kinder und Jugendliche mit Allgemeinerkrankungen in der täglichen Praxis“. In einem kongressbegleitenden Symposium von 3M ESPE am 19. September 2013 wurde über das effektive Schmerzmanagement bei Kindern mit Vorerkrankungen referiert.
Nach der Eröffnung des Symposiums durch Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake (Präsident der DGZMK), erläuterte Prof. Dr. Dr. Monika Daubländer (Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie der Johannes Gutenberg Universität Mainz), dass eine leichte Sedierung bzw. Anxiolyse vor der Injektion von Lokalanästhetika bei Kindern einen indirekten schmerzlindernden Effekt habe sowie die analgetische Effektivität erhöhen könne. Anschließend erörterte Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer (Tagungspräsident und Direktor der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde an der Justus-Liebig-Universität Gießen) strategische Überlegungen bei der Behandlung von Kindern mit chronischen Systemerkrankungen (CSE). Einerseits stelle die zahnärztliche Behandlung bei dieser Patientengruppe ein erhöhtes Risiko dar, andererseits sei jedoch eine karies- und entzündungsfreie Mundhöhle für die allgemeine Gesundheit der Kinder von zentraler Bedeutung, sodass eine kontinuierliche Betreuung durch den Zahnarzt unerlässlich sei.
PD Dr. Michael Bräu (Gießen) referierte über die Auswirkungen von Lokalanästhetika auf die Herz-Kreislauffunktionen von Patienten: Der Vasokonstriktor führt zu einer gesteigerten Aktivität des kardiovaskulären Systems, während das Lokalanästhetikum selbst eine kardiodepressive Wirkung hat. Insbesondere bei Kindern mit Herzfehlern oder entsprechenden Gendefekten sei deshalb Vorsicht geboten. Empfehlungen, wie bei diesen und weiteren Vorerkrankungen wie beispielsweise allergischen Diathesen, metabolischen Störungen und Lungenerkrankungen hinsichtlich des Schmerzmanagements zu verfahren ist, gab Prof. Dr. Dr. Monika Daubländer. Sie empfahl die Wahl eines Lokalanästhetikums mit reduzierter Epinephrinkonzentration (z. B. Ubistesin 1/400.000) für Routinebehandlungen. Vorgestellt wurden u. a. die Ergebnisse einer Multicenter-Studie1 mit 999 Kindern und Jugendlichen, die zeigen, dass mit diesem Präparat eine zuverlässige Wirkung von angemessener Dauer und eine geringe Komplikationsrate erzielt werden.