#Apatit-gross#Das ist der Unterschied zu einer „richtigen“ Bibliothek, wobei auch da ein großes Maß an Bildung vorausgesetzt werden muss, will man echten Nutzen aus der Literatur ziehen. Das lernt man aber nur an der Universität, das „wissenschaftliche Arbeiten“. Und auch für einen akademisch gebildeten Menschen ist es schwer, aus der Vielzahl sich manchmal widersprechender Informationen ein einigermaßen objektives Bild zu gewinnen.
Nun wird ein Patient meistens den einfachen Weg der Informationsbeschaffung gehen, d.h., die erstbeste Informationsquelle wird genutzt. Am häufigsten „googelt“ man, wenn man was wissen will. Also liegt es nahe, einmal bei Google nachzuforschen: was findet man unter einem Begriff, wie „Fluorid“?
Schon bei der Eingabe der Begriffe kann man dabei eine Auswahl treffen – je nachdem, ob man „Fluor“ oder „Fluorid“ eingibt, erhält man durchaus gegensätzliche Informationen. Auffällig ist, dass unter „Fluor“ sehr viele negative und häufig eher esoterische als wissenschaftlich korrekte Quellen auftauchen, hingegen findet man unter „Fluorid“ überwiegend seriöse Quellen.
Das nützt uns (leider) nur bedingt. Eine Vielzahl an Menschen hat Naturwissenschaft nur marginal gelernt, und die Meisten können einen Unterschied zwischen „Fluor“ und „Fluorid“ nicht erkennen bzw. wissen nicht, dass es einen Unterschied gibt.
Beispielhaft sei nun einmal eine Veröffentlichung aus dem Internet (gefunden bei, wie könnte es anders sein, Google, unter dem Begriff „Fluor“) hier vorgestellt:
Fluorid ist Gift!
Dieser Text wurde veröffentlicht am 31.01.2008 um 11:36 Uhr:
Laut Klinischer Einstufung über die Toxikologie von Commercial Products, wird Fluorid in der Gruppe toxischer Stoffe wie Arsen und Blei eingestuft. Die Informationen über die toxischen Eigenschaften von Fluorid haben wir zusammengefasst:
In der Ausgabe des New England Journal of Medicine, Mayo Clinic vom 22. März 1990 wird berichtet, dass Fluorid die Hüftfraktur-Rate und Knochen Zerbrechlichkeit erhöht.
Fluorid ist von der US-Gesundheitsbehörde nicht genehmigt
Eine Studie von Procter & Gamble soll bewiesen haben, dass die Fluoridierung der öffentlichen Wasserversorgung bei den Verbrauchern Fluorid zu einem großen und bedeutenden Anstieg genetischer Schäden führte. Eine epidemiologie Forschung in den späten 70er Jahren des Leiters der Division Cytochemistry des National Cancer Institute, Dr. Dean Burk, wies darauf hin, dass mehr als 10.000 Fluoridierung-bedingte krebsartige Todesfälle jährlich in den Vereinigten Staaten auftreten. Im Jahre 1989 wiesen die Argonne National Laboratories nach, Fluorid die Fähigkeit von zur Umwandlung normaler Zellen in Krebszellen besitzt. 1991 hat das Department of Health, New Jersey, festgestellt, dass die Inzidenz von Osteosarkomen, eine Art von Knochenkrebs, bei jungen Männern die mit fluoridiertes Wasser in Verbindung kamen, weitaus höher ist, als bei denjenigen, die den Fluoriden nicht ausgesetzt waren. Fluorid kann selbst bei Dosierungen von 1 Teil pro Million in künstlich fluoridiertem Wasser Enzyme hemmen, das Immunsystem schädigen, die Verkalkung der Weichteile fördern und Arthritis verursachen. Wasserwerke in den USA verwenden Fluoride für die Fluoridierung von Trinkwasser obwohl keine FDA-Zulassung vorliegt und Fluorid von der FDA als „unerlaubte Drogen“ eingestuft wird.
In der größten US-Studie der Fluoridierung und Karies, United States Public Health Service zahnärztlichen Aufzeichnungen von mehr als 39000 Kinder, Alter 5-17, aus 84 Gebieten rund um die Vereinigten Staaten haben gezeigt, dass die Zahl der faulen, fehlenden und gefüllten Zähnen pro Kind kein Unterschied wischen „fluoriert“ Zähnen und Nicht-Fluorid Zähnen zeigte.. Sogar Pflanzensprays enthalten Fluoride!
Quelle: prisonplanet.com
Ähnliches findet man auch in den anderen Informationen, die man bei der Suche mit dem Begriff „Fluor“ recht zahlreich dargeboten bekommt. Dabei fällt auf, dass so getan wird, als seien die Inhalte „wissenschaftlich“, wie das ja gerne so gemacht wird. Denken wir an „Amalgam“ (dessen Unschädlichkeit ganz aktuell wieder einmal bestätigt wurde, uns aber nicht hilft, weil das Material endgültig – zu Unrecht -diskreditiert worden ist), oder an die Handy-Diskussion: Handys sollen ja „Krebs“ verursachen, wobei (auch aktuell) eine der „wissenschaftlichen“ Hauptquellen (peinlich, peinlich) einen Rückzieher machen musste.
Es ist also nicht überall Wissenschaft drin, wo Wissenschaft draufsteht. Sollte man sich jedenfalls merken.
Nun kann man ja trefflich streiten über Gift oder nicht Gift – an ein paar Tatsachen kommt jedoch Keiner herum. Wer den Unterschied zwischen „Fluor“ und „Fluorid“ nicht kennt, disqualifiziert sich selbst. Punkt.
Dazu folgendes: #fluor – fluorid#Fluor ist ein leicht gelbgrün gefärbtes Gas aus der Gruppe der „Halogenide“ (griechisch für „Salzbildner“), zu der auch Chlor oder Jod gehören. Chlor ist lebenswichtig in Form von „Chlorid“, wir nehmen es täglich als „Salz“ zu uns. Jod ist bekannt als wichtiges Spurenelement zur Vermeidung von bestimmten Schilddrüsenfehlfunktionen („Kropf“) und wird in Form von Jodid aufgenommen. Chlor, das lebenswichtige Element, ist tatsächlich sehr giftig und wurde im 1. Weltkrieg als „Grünkreuz“ zur Tötung feindlicher Soldaten (Kampfgas) eingesetzt. Bei der täglichen Prise Salz hingegen fühlt sich wohl kaum einer „vergiftet“. Dabei – und dies ist wirklich interessant – ist die LD 50 (eine Dosis, bei der 50 % der Versuchstiere sterben) bei „Kochsalz“, also Natriumchlorid, viel geringer als bei dem Analogon Natriumfluorid. Schon 10 Gramm Kochsalz sind recht giftig, aber selbst 100 Gramm Natiurmfluorid hinterlassen außer Übelkeit keine schweren Folgen. Das ist die Basis, auf der man die „Gefahren“ des Fluorid diskutieren sollte.
Im Rattenversuchsmodell findet man eine höhere Toxizität des Fluorid – es sollte jedoch klar sein, dass man ein Tiermodell nicht 1:1 auf dem Menschen übertragen kann. Beispiel Kupfer: der Mensch toleriert Kupfermengen, an denen jedes Tier schwer erkranken bzw. sterben würde – Tiere sind nicht gleich und Menschen sind auch keine Tiere. Und beim Menschen ist Fluorid nun mal kaum toxisch!
Was sagen nun offizielle Stellen dazu?
Die Stellungnahme des BgVV – Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (früherer Name: Bundesgesundheitsamt) – mit Sitz in Berlin; es gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit – vom 29. November 2001 (aktualisiert am 23. Januar 2003) wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zitiert:
Die Überwachungsbehörden einiger Bundesländer haben dem BgVV mitgeteilt, dass in einigen Mundwässern Fluorid-Gehalte festgestellt wurden, die bei einer Anwendung dieser Mundwässer nach den Angaben des Herstellers zur Aufnahme von Fluorid in gesundheitlich nicht unbedenklichen Mengen führen können. Weiterhin wurde angeregt, Mundwässer mit Alkoholgehalten, die im Bereich der Alkoholgehalte von Getränken liegen, mit einem Warnhinweis, der sich auf den Alkoholgehalt bezieht, zu kennzeichnen. Das BgVV nimmt zu den einzelnen Sachproblemen wie folgt Stellung:
I. Fluorid-haltige Mundwässer
Zu der Frage, ob und gegebenenfalls bis zu welchem Höchstwert der in der Kosmetik-Richtlinie vorgegebene Höchstgehalt an Fluorid von 0,15 % in Mundpflegemitteln bei Mund und Zahnspülungen aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes herabgesetzt werden sollte, nimmt das BgVV wie folgt Stellung: Im Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen Berlin (ILAT) wurden Mundspüllösungen von 5 verschiedenen #mundspuelung#Produktlinien untersucht. Es wurden dabei Fluorid-Gehalte von 0,009 bis zu 0,13 % gefunden.
Die Fluoridaufnahme für einen Erwachsenen entspricht einer täglichen Aufnahme von 0,009 mg/kg KG (Produkte I-III), 0,058 – 0,11 mg/kg KG (Produkt IV) bzw. 0,17 mg/kg KG (Produkt V). Die Fluoridaufnahme aus Mundspüllösungen ist jedoch nicht die einzige Quelle für eine Fluoridexposition. Neben Fluorid aus Mund- und Zahnspüllösungen sowie Zahnpasten ist der Verbraucher mit Fluorid aus der Nahrung (natürliche Fluoridgehalte von Lebensmitteln und
Mineralwässern sowie Fluorid aus mit fluoridiertem Speisesalz zubereiteten Lebensmitteln) und aus Trinkwasser exponiert.
Das BgVV hat in der Vergangenheit hinsichtlich der Höchstkonzentration von Fluoriden in Mundpflegemitteln, speziell in Kinderzahnpasten, bereits darauf hingewiesen, dass die für eine Kariesprophylaxe optimale Fluoridaufnahme bei einer Gesamtaufnahme von 0,05 – 0,07 mg Fluorid/kg KG am Tag liegt. Dentalfluorosen können bereits ab 0,1 mg/kg KG/Tag
an den noch nicht durchgebrochenen bleibenden Zähnen auftreten (B. A. Burt: The changing patterns of systemic fluoride intake. J. Dent. Res. 71 (Spec. Iss.) 1228 – 1237, 1992). Die Aufnahmemengen aus den Produkten IV und V sind nicht nur im Hinblick auf die Dosis 0,1 mg/kg KG/Tag, von der ab bis zum Alter von etwa 8 Jahren Dentalfluorosen auftreten können, zu hoch, sondern bewegen sich bereits in einem Bereich, der bei Erwachsenen zu unerwünschten Einlagerungen von Fluorid in die Knochen führen kann (8 mg/Tag). Dazu kommen die Aufnahme von Fluorid aus Nahrung und Trinkwasser (bis zu 0,93 mg/Tag) (E. Hellwig: Fluoride und Biochemie, Dtsch. Zahnärztl. Z. 51,11, 1996) sowie aus Zahnpasten (bis zu 0,72 mg/Tag) und in zunehmenden Maße auch aus fluoridiertem Speisesalz (0,25 mg
je g Salz).
Für Kinder über 6 Jahren ist bei regelmäßiger Anwendung hochdosierter Fluoridmundspüllösungen die Dosis von 0,1 mg/kg KG bereits erreicht, so dass mit dem Auftreten von Dentalfluorosen gerechnet werden muss. Bei Kindern unter 6 Jahren ist diese Dosis bereits weit überschritten. Das BgVV weist darauf hin, dass die WHO 1994 festgestellt hat, dass Fluoridmundspüllösungen bei Kindern jünger als 6 Jahren kontraindiziert sind (zitiert nach E. Reich: Ein europäisches Konzept der Kariesprävention, Oralprophylaxe Sonderheft 1999). Aus diesem Grunde wird dringend empfohlen, einen entsprechenden Hinweis vorzuschreiben.
In der US-amerikanischen Gesetzgebung gelten fluoridierte Mundspüllösungen als Arzneimittel. Die FDA hat Mundspülungen mit 0,02 und 0,05 % Fluorid zur Kariesprophylaxe als freiverkäufliche Over-The-Counter-Drugs zugelassen (zitiert nach M. Pader: Oral Rinses, Cosmetics & Toiletries 109, October 1994, S. 59- 68). Auch in der Deutschen Apotheker Zeitung 133, Nummer 3/Supplement 3, 8, 1993 wird empfohlen, zur Kariesprophylaxe fluoridierte Zahncreme und 0,025 bis 0,05 % Spüllösung täglich anzuwenden.
Für weitere Überlegungen, wie ein Höchstwert für Mundspüllösungen festgesetzt werden könnte, gehen wir im folgenden von den in den „Notes of Guidance for testing of cosmetic ingredients for their safety evaluation (Third revision)“ (SCCNFP/0119/99 Final 23 June 1999) vorgegebenen Expositionsdaten für Inhaltsstoffen kosmetischer Mittel aus: Nimmt man an, dass ein Erwachsener oder Jugendlicher (60 kg) sich zweimal am Tag die Zähne mit einer 0,15 %igen Zahnpasta putzt ( entspricht einer Aufnahme von 0,72 mg Fluorid/ Tag), sich fünfmal am Tag mit einer 0,05 %igen Fluoridlösung den Mund spült (entsprechend einer Aufnahme von 2,5 mg Fluorid/Tag) sowie aus Trinkwasser und #zahnpaste#Nahrung 0,9 mg Fluor am Tag aufnimmt, so beträgt seine Exposition 0,068 mg/kg KG/Tag und liegt noch im Bereich der optimalen Dosis für eine Kariesprophylaxe, auch wenn seine Nahrung teilweise zusätzlich mit fluoridiertem Speisesalz zubereitet wurde. Geht man bei einem Kind (30 kg) von den gleichen Daten aus, dass es sich zweimal am Tag mit einer 0,15 %igen Zahnpasta die Zähne putzt (= 0,72 mg/Tag), sich fünfmal am Tag den Mund mit einer 0,05%igen Fluoridlösung spült (2,5 mg/Tag) sowie aus Trinkwasser und Nahrung 0,45 mg Fluor/Tag aufnimmt, so beträgt seine Exposition bereits ohne weitere Fluoridquellen 0,12 mg/kg KG/Tag. Für Kinder ab 6 Jahren müßte ein entsprechender Höchstwert noch unterhalb von 0,05 % festgesetzt werden und könnte z.B. bei 0,02 % liegen. Denkbar wäre auch ein Hinweis, dass Kinder nur unter Aufsicht fluoridierte Mundspüllösungen anwenden sollten und die Anwendung höchstens zweimal am Tag erfolgen sollte. Die daraus resultierende Exposition würde in beiden Fällen bei 0,07 mg Fluorid/kg KG/Tag liegen.
Um dem Verbraucher die Möglichkeit zu bieten, einen Überblick über seine sowie die Exposition seiner Kinder mit Fluorid zu erhalten, ist es notwendig, den Gehalt an Fluoriden auf der Verpackung von Mund- und Zahnspüllösungen zu deklarieren. Weiterhin ist eine Information durch den Hersteller notwendig, welche Mengen nach seinen Anwendungsempfehlungen aufgenommen werden. Die Empfehlungen müssen sich an den möglichen weiteren Fluoridquellen orientieren.
II. Alkoholgehalte in Mund- und Zahnpflegemitteln für Kinder
Von wissenschaftlicher Seite (Pader, „Oral Rinses“) wird empfohlen, den Alkoholgehalt in Mund- und Zahnspüllösungen zu begrenzen bzw. ganz auf die Verwendung von Alkohol zu verzichten, da diese Produkte in zunehmendem Maße Kindern verabreicht werden. Das BgVV schließt sich dieser Empfehlung an, da Alkohol auch in kleinen Mengen die normale Entwicklung von Kindern beeinträchtigt. Generell sollten alkoholhaltige Mundspüllösungen für Erwachsene mit einem deutlichen Hinweis auf den Alkoholgehalt gekennzeichnet werden, um zu verhindern, dass „trockene“ Alkoholiker versehentlich Alkohol zu sich nehmen.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass Fluorid-haltige Mundspüllösungen im Regelfall für Kinder unter 6 Jahren nicht verwendet werden sollten.
• für Fluorid-haltige Mundspüllösungen für Jugendliche und Erwachsene eine Reduzierung der maximalen Konzentration auf 0,05 % empfohlen werden sollte.
• Mundspüllösungen für Kinder ab 6 Jahren entweder mit einem Hinweis versehen sein sollten, diese höchstens zweimal täglich zu verwenden, oder den Höchstgehalt an Fluorverbindungen, berechnet als Fluorid oder Fluor auf z. B. 0,02 % zu begrenzen.
• der Gehalt an Fluorid gekennzeichnet werden sollte, damit eine Informations- und Entscheidungsmöglichkeit für den Verbraucher gegeben ist.
• Mundspüllösungen einen deutlichen Hinweis tragen sollten, wenn die Produkte Alkohol enthalten, sowie eine Angabe über die Höhe des Alkoholgehaltes.
• Fluorid-haltige und/oder alkoholhaltige Mundspüllösungen nur mit dem Hinweis, dass sie nicht geschluckt werden sollen, auf den Markt kommen sollten. Stand: Januar 2003
Also, die Behörde sieht erst mal keine wirklichen Gefahren, kann sie auch nicht, weil es keine gibt. Mehrere tausend (!) seriöse wissenschaftliche Arbeiten zu Fluorid haben bis heute keinen Anhaltspunkt dafür liefern können dass Fluorid „gefährlich“ oder (in den von der Zahnheilkunde geforderten Dosierungen) gesundheitsschädlich wäre. Die natürliche Exposition ist in manchen Gebieten um Zehnerpotenzen höher als bei den Prophylaktika (Beispiel: Überkinger, schauen Sie da mal auf das Etikett mit den Analysewerten!), und wenn nun die Esoteriker ankommen und meinen, das sei ja ganz was anders, so muss man dem knallhart entgegen halten, dass es dem Organismus vollkommen egal ist, aus welcher Quelle das Fluorid-Ion stammt. Es gibt keinen Unterschied zwischen „natürlichem“ und „künstlichem“ Fluorid (im Übrigen gilt dies auch für „Salz“). Viel problematischer als das Fluorid bzw. eine eventuelle Überdosierung (die sollte man schon vermeiden, weil die Dentalfluortose ästhetische Nachteile mit sich bringt) ist der in Mundprophylaktika manchmal enthaltene Alkohol (siehe oben).
Der Zahnarzt hat die Aufgabe, die Exposition seiner Patienten bei der „Individualprophylaxe“, die immer eine dezidierte Beratung beinhalten muss, anamnestisch zu eruieren und seine Empfehlungen danach auszurichten. Dies dient primär #karies1#der Vermeidung einer akzidentiellen Überdosierung (mit der möglichen Folge ästhetischer Beeinträchtigungen durch Fluoroseflecken) und nicht etwa der Aufdeckung eines lebensbedrohlichen Risikos. In der Literatur (der ernsthaften, wissenschaftlichen!) findet sich kein Bericht über einen Todesfall, verursacht durch Fluorid, ebenso wenig wie über irgendeine ernsthafte tatsächliche organische Erkrankung. Es ist eher umgekehrt: in der Orthopädie wird Fluorid als Mittel der Wahl bei Osteoporose eingesetzt, weil dabei die geringsten (!) Nebenwirkungen zu beobachten sind, wobei die Dosierung per dies bei 100 mg (!) liegt. Als Nebenwirkungen (deshalb sollte regelmäßig der Arzt aufgesucht werden) werden Calcifizierungen in den Gelenken (bis im Extremfall hin zu Ankylosen) angegeben sowie mögliche Übelkeit (bei 100 mg per dies, also der 100-fachen Menge dessen was wir für die Erwachsenenprophylaxe #karies2#empfehlen). Die Gabe von Sexualhormonen, der wichtigsten Alternative zu Fluorid in der Osteoporosetherapie, hat demgegenüber wesentlich mehr unerwünschte Wirkungen.
Fluorid wirkt dabei über eine Förderung der Osteoblasten-Aktivität. Bei Gabe von Fluoriden lässt sich zügig eine Verbesserung der Knochenstruktur (darstellbat in röntgenologischen Untersuchungen als Steigerung der Knochendichte) feststellen. Dadurch kann vielen Menschen (auch Männer sind davon Betroffen) ein schlimmes Schicksal – insbesondere der typische „Buckel“ als Folge der „Knochenerweichung“ –erspart bleiben. Insofern kann der Zahnarzt mitwirken, Vorurteile gegen Fluorid abzubauen und den Orthopäden in seiner Arbeit zu unterstützen.
Hilfreich in der Diskussion könnte auch eine Auseinandersetzung mit der Tatsache sein, dass z.B. das hochgelobte „Meersalz“ nicht unerhebliche Anteile an Fluorid enthält und insbesondere das unraffinierte Steinsalz (in ist derzeit insbesondere Salz aus dem Himalaya) ebenfalls Fluorid enthält, zusätzlich aber Schadstoffe (Schwermetalle und Pestizide), die um Zehnerpotenzen über den zulässigen Höchstwerten der EU liegen (bekannt geworden bei den Diskussionen zu „Ayurveda“).
Verworrene Ideen, wie Amalgam oder Fluor seien giftig, kann und darf man nicht auf der gleichen intellektuellen Ebene wie die ungebildete Masse diskutieren – eine Rückbesinnung auf die Schulkenntnisse, eine Orientierung an wissenschaftlichen Erkenntnissen und eine argumentative Anlehnung an die offiziellen Standpunkte (Behörden, DGZ, usw.) gibt die nötige Sicherheit, um richtig und effektiv aufklären und beraten zu können. Auch hier gilt, sich nicht auf ein niederes Niveau von Hirngespinsten herabziehen zu lassen; das wäre eines Akademikers – und ein solcher ist der Zahnarzt – unwürdig, widerspräche der definierten Aufgabe des Zahnarztes, eine „wissenschaftlich begründete Heilkunde“ auszuüben, schädigte das Ansehen des ganzen Berufsstandes und hätte letztendlich das Ergebnis, dass den Zahnärzten der universitäre Status doch noch aberkannt würde. Bestrebungen, die Zahnheilkunde auf Fachholschulniveau abzusenken gab es ja in jüngerer Vergangenheit tatsächlich schon.
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