Online-Magazin für die Zahnarztpraxis

Einkommen und Verdienst

So viel sind Sie wert!

Die Ministerin Schleswig möchte, dass zur besseren Transparenz die Gehälter auch in der Privatwirtschaft  öffentlich gemacht werden, wie das für öffentlich Bedienstete ja schon immer gegeben ist. Eine Münchner Boulevardzeitung hat sich die Mühe gemacht hier eine Zusammenstellung zu bringen (wobei es natürlich nur Durchschnittsgehälter sind, auf Basis der Erhebungen des statistischen Bundesamts).

Es kommt wenig Erstaunliches dabei heraus: Ärzte „verdienen“  3040 € monatlich (angestellte Ärzte im Krankenhaus), Köche 2980, Kranken-Pfleger 2405 €. Erzieher (früher mal als Kindergärtner bezeichnet) erhalten Gehälter in Höhe von 3180, Zahntechniker 3384, Sozialarbeiter 3470, Lehrer 4959. Bei den gelisteten Berufen ist der Lehrer der erste Akademiker, die anderen haben keine vergleichbare Ausbildung wie etwa ein Arzt. Wobei ein Vergleich Lehramtsstudium und Medizinstudium dem Leser anheimgestellt ist. Man kann daraus ableiten, dass ein Arzt gerade mal so viel wert ist wie ein Koch, Erzieher jedoch stehen höher im Kurs, und Lehrer sowieso.

Was können uns solche Zahlen sagen? Einmal, die Gesellschaft schätzt die Tätigkeit des Arztes als Sozialberuf ein, in dem man nicht für Geld, sondern als Ausdruck des „Gutmenschentums“ altruistisch tätig wird. Am besten wäre es wohl wenn der Arzt noch Geld mitbringen würde. Man kann auch annehmen, dass es unerwünscht ist, Leben zu retten oder zu erhalten. Schließlich sind Lehrer und Erzieher wichtiger, die Kinder müssen rechtzeitig indoktriniert werden, damit sie alle die linke Staatsideologie leben. Ist für die Regierenden mehrfach praktisch: die störende Überalterung der Gesellschaft wird gebremst, die Schuld am vorzeitigen Sterben kann locker auf die Ärzte geschoben werden, und bei der Jugend kann man ja leichter Ideologien im Kopf verankern. Der Ruf nach mehr Bildung erscheint in anderem Licht, wenn man sieht, dass Lehrer, die sich finanziell gar nicht schlecht stehen, überwiegend politisch links einzuordnen sind.

Und andererseits natürlich hat es sich bei den jungen Leuten noch nicht herumgesprochen, dass der Arzt nicht gerade auf Rosen gebettet ist. Daneben studieren ja immer mehr Frauen Medizin, das drückt sich dann in den geringeren Durchschnittsein kommen der Frauen aus. Männer werden lieber Jurist und bauen soziale Netzwerke in den studentischen Verbindungen, die wieder mehr Zulauf erhalten.

Eine Änderung wäre nur dann zu erwarten wenn es keinen Nachwuchs mehr gäbe – aber, so lange für Medizin noch ein NC von 1,5 und weniger gilt, gibt es auch ausreichend viele Jungärzte. Da hat die Politik keinen Handlungsbedarf. Die widmet sich lieber den stramm gewerkschaftlich organisierten Berufsgruppen zu, wie Krankenpfleger, Erzieher und Lehrer.

Es wäre wirklich an der Zeit, hier einen Aufschrei loszulassen: die Vertretung der Ärzte durch eine linke Gewerkschaft wie Verdi wäre wohl effektiver als das, was derzeit geboten wird. Dann könnte man auch stellvertretend streiken lassen, wie es bei Verdi durchaus üblich ist.

Und wenn wir ehrlich sind: auch die „freien“, also in eigner Praxis tätigen Ärzte, sind nicht besser gestellt. Die haben die Last der Schulden für die Praxisgründung am Hals – auch wenn aktuell die Zinsen niedrig sind -, und verkaufen nach Ende der Berufstätigkeit geht gar nicht mehr so einfach, da bestimmen die Gremien von  Kassen und KV, damit bricht auch noch ein wesentlicher Pfeiler der Altersvorsorge weg.

Wenn Leute für „Pegida“ auf die Straße gehen, weshalb dann nicht Ärzte mit ihren berechtigten Anliegen?!

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