Deutschland und die Seuchen
Die Erfolge der modernen Medizin haben Menschen und Regierung – und auch Ärzte! – daran gewöhnt, dass Krankheiten heute keine Gefahr mehr darstellen, zumindest nicht Infektionskrankheiten. Impfungen und Antibiotika haben alte Instinkte einschlafen lassen, schon die einfachsten Regeln der Seuchenhygiene wurden vergessen. Eine starke Impfmüdigkeit hat sich breit gemacht: “wozu impfen? Die Risiken sind doch viel zu hoch“. Auch simple Hygieneregeln werden kaum beachtet; „Wozu Hygiene? Es gibt doch Antibiotika!“.
Jedoch, die Leichtfertigkeit bringt uns an Grenzen. Multiresistente Keime verbreiten sich, die Klinikshygiene zeigt arge Schwächen, „alte“ Antibiotika sind weitgehend ausgereizt, neue kaum noch zu finden bzw. mit einem gigantischen finanziellen Aufwand verbunden, häufigste Todesursache im Krankenhaus sind mittlerweile Infektionen (typisch: Pneumonie), gleichzeitig fürchten die Menschen Krebs und Herz/Kreislauf Erkrankungen, kaum jedoch Infekte. Längst ausgerottet geglaubte Erkrankungen, wie Lepra, Pest, Pocken, Cholera, TBC feiern fröhliche Auferstehung, und bislang haben weder Politik noch Medien das Themaaufgegriffen, die Menschen bleiben weitgehend ahnungslos.
Nur ab und zu wacht man auf aus dem Dornröschenschlaf: Ehec (wer erinnert sich noch), Marburg-Fieber, Ebola, das sind Schlagworte, mit denen zumindest kurzzeitig Schlagzeilen zu schreiben waren. AIDS ist kein Thema mehr, obgleich nach wie vor unheilbar, höchstens die Vogelgrippe hat noch Emotionen geweckt.
Dabei wäre es an der Z:eit sich an uralte Regeln zu erinnern: als es noch keine Hilfe bei Infektionen gegeben hatte, da hat man Quarantäne als ganz selbstverständliche Maßnahme eingesetzt. Und eben Hygiene.
Fernreisen in ferne Länder haben viele Krankheiten zu uns gebracht, und die Völkerwanderung heute zeigt uns unsere Grenzen auf. Beispiel TBC: da wurden früher Reihenuntersuchungen vorgenommen, die heute wegen des Widerstands der Leute gar nicht mehr möglich wären. Gleichzeitig nimmt die Zahl der TBC Infektionen strak zu, eine Infektion mit Keinem, die wir für ausgestorben gehalten haben. Auch Infektionen, die durch Impfung definitiv auszuschließen wären, verbreiten sich wieder, Beispiel Masern.
Die „Bio“ Welle, zusammen mit Esoterik und anderen okkulten Ansichten, hat Zweifel gesät, ob denn nicht Impfungen schädlich seien – das Erlebnis tödlicher Infekte, das vor 2 Generationen noch im Bewusstsein fest verankert war, wird nicht mehr weitererzählt. Zusammengefasst: es gibt kein Bewusstsein mehr für die Gefahren durch Infektionen.
Da genügt dann eine Kleinigkeit, um Epidemien auszulösen. Deshalb: alle Angehörigen des Gesundheitswesens sind gehalten, die Kenntnisse aufzufrischen, sich mit Symptomen auch tropischer Krankheiten vertraut zu machen, und beim leisesten Verdacht die Behörden einzuschalten. Denn, die Welle an Seuchen beginnt gerade anzurollen..