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Betrug für´s Überleben?!

Handelsblatt online meldet (17.4.):

 Gefälschte Rezepte, Scheinbehandlungen, manipulierte Rechnungen: Die Hinweise auf Abrechnungsbetrüger sind bei der DAK-Gesundheit sprunghaft angestiegen.

 Im vergangenen Jahr gingen beim Ermittlungsteam der Krankenkasse insgesamt 1562 Tipps ein – fast 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Kasse konnte Gelder in Höhe von 1,7 Millionen Euro zurückholen, nach knapp zwei Millionen Euro im Jahr zuvor. Derzeit geht die Hamburger Zentrale der DAK-Gesundheit rund 1800 Verdachtsfällen nach.

Abrechnungsbetrüger gebe es nach Darstellung der DAK-Gesundheit in allen Bereichen. Schwerpunkt bei den Hinweisen im vergangenen Jahr waren Heilmittel wie etwa Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen (47 Prozent), gefolgt von Pflege (13) und bei der ärztlichen Behandlung (12). Immer mehr Leistungserbringer meldeten im Laufe der Ermittlungen Insolvenz an – dann sei es nicht mehr möglich, den Schaden zu regulieren.

Diese Zahlen beruhten nur auf Fällen von vorsätzlichem Abrechnungsbetrug. Geldrückflüsse aus der routinemäßigen Abrechnungsprüfung seien nicht enthalten.

Soweit die Originalmeldung.

Interpretationen werden ja stets aus Sicht der jeweiligen Interessenlage abgegeben, Objektivität kann man nicht erwarten. Aber, versuchen wir einmal uns der Sachlage aus versuchsweise objektiver Distanz zu nähern. Da fällt auf, dass bei deutlich gestiegener Zahl an Ermittlungsverfahren weniger Geld hereingeholt worden ist – und den Grund liefert die Kasse gleich mit: nämlich die Insolvenz. Nun meldet niemand Insolvenz einfach mal so an, im Gesundheitswesen bedeutet dies ja in aller Regel die Privatinsolvenz, was heißen will, ab da bis ans Lebensende Hartz IV. Sowas macht man nicht zum Spaß.

Nun könnte man also trefflich spekulieren, dass betrogen wird, weil man sonst pleite ist. Sobald der Betrug nicht mehr durchgeht ist man insolvent – so zeigen die Unterlagen der Krankenkasse. Ist irgendwie logisch, oder?

Da sollte man mal anfangen darüber nachzudenken ob die gehäuften Betrugsfälle nicht etwa Akte der Verzweiflung sind weil die Honorare hinten und vorne nicht mehr ausreichen. Wäre zumindest mal ein anderer Gedankenansatz als permanent immer weiter „einsparen“ zu wollen, so lange, bis es keine „Leistungserbringer“ mehr gibt…

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