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Mundhöhlen-Wirksame Spüllösungen als Prophylaxe?
SARS, die durch Corona verursachte Erkrankung, ähnelt in vielerlei Hinsicht einer chronischen Parodontitis. Eine vermeintlich nur auf die Mundhöhle bzw. die Zähne/Zahnfleisch wirkende Infektionskrankheit hat Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit, das ist seit langem bekannt und diskutiert, wobei hauptsächlich Herz/Kreislauferkrankungen, Früh- und Mindergewichtgeburten genannt werden. Dabei stellen wir fest, dass es stets im Zuge einer Parodontitis zu Bakteriämien kommt, die verantwortlichen Erreger können im Blut nachgewiesen werden.
PAR führt zu Allgemeinerkrankungen, das wissen wir also seit langem. Nun ergeben sich zusätzlich weitere Parallelen – nicht Jeder erkrankt gleich heftig, und, die Schwere der Erkrankung nimmt mit dem Alter zu. So finden wir relativ wenige Junge Menschen mit schwerer Parodontitis, bei älteren Erwachsenen jedoch steigt die Anzahl Erkrankter.
Eine Therapie der PAR funktioniert jedoch nur, wenn entsprechende Prävention geben ist – die häusliche Prophylaxe ist erforderlich. Je besser die Individualprophylaxe greift, desto sicherer kann man vorhersagen, dass der entsprechende Mensch seine Zähne bis ins höchste Alter erhalten kann.
Nun könnte man die Hypothese aufstellen, dass die nachgewiesene Schwere einer Covid/SARS in höherem Alter auch davon beeinflusst würde, dass als Vorerkrankung auch eine PAR vorliegen könnte und deshalb erfasst werden muss. Und das bislang ungeklärte Phänomen, dass es Menschen auch höheren Alters gibt, die eine Covid-Infektion mit relativ mildem Verlauf durchmachen, andere jedoch schon in jungem Alter schwere Verläufe zeigen, zeigt Parallelen. Wie wir annehmen, ist eine ausgeprägte PAR durch eine überschießende Immunantwort verursacht – und auch bei SARS spielt das Immunsystem eine große Rolle.
Zahnmedizinische Prävention auch mit Einfluss auf Corona?
Nun gilbt es neuere Studien, die zeigen, dass die zur zahnmedizinischen Prävention entwickelten Mundpflegemittel auch auf Covid-Infekte Auswirkungen haben. Diverse Medien berichteten, dass Wissenschaftler der Universität Cardiff herausgefunden hätten, dass Mundspülungen mit einem 0,07 prozentigen Anteil an Cetylpyridiniumchlorid-Chlorid erfolgreich zur punktuellen Corona-Behandlung im Mund- und Rachenraum genutzt werden könnten. Innerhalb von nur 30 Sekunden könne die Flüssigkeit den Erreger dort abtöten. Natürlich kann man damit Infekte mit ins System eingedrungenen Viren nicht bekämpfen, ein Heilmittel sind Desinfektionslösungen für die Mundhöhle deshalb keinesfalls, und sie können auch eine Impfung nicht ersetzen. Jedoch können Wirkungen im Mund- und Rachenraum zumindest dafür sorgen, dass von diesen Lokalisationen keine Viren ausgesendet werden können, was jedoch einer Weitergabe der Krankheit hinderlich wäre.
In einer klinischen Studie soll nun an der Universitätsklinik von Wales in Cardiff geprüft werden, inwiefern diese Aussagen wissenschaftlich verifiziert werden können. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchung sollen 2021 vorliegen. Eingeschlossen sind zahlreiche übliche Mundspülungen, leider bislang keine Zahncremes. Denn, es wäre ja naheliegend, dass auch Zahnpasten Wirkung zeigen, insbesondere solche mit Inhaltsstoffen, die durch Anhaftung an der Mundhöhlenschleimhaut – wie auch Rachenschleimhaut – langanhaltende keimtötende Wirkung zeigen, wie CHX oder Triclosan. Damit könnte mittelfristig jedenfalls die Ausbreitung von Corona gebremst werden.