Da schreien sie auf, die Sozialpolitiker! Es sei dreist, so viel zu verdienen (!) und dann den Staat in Anspruch nehmen zu wollen. Aha, so viel zu gleiches Recht für alle. Wie ich das sehe, verdienen doch Bankmanager auch nicht grade wenig und nehmen gerne die Staatshilfen an, und da sollen die (im Vergleich dazu) armen Ärzte das nicht dürfen?! Aber, die Reaktion zeigt, dass man endlich was gefunden hat, was Wirkung zeigt. Eine Sonderregelung Ärzte wird es kaum geben können, da wären die Gerichte dagegen. Und da gibt es erste Stimmen, die von der KV fordern, aktiv zu werden – und prompt rudert Herr Munte, KV-Bonze mit sattem Salär als festangestellter Ärztechef, zurück. Kann man in der Süddeutschen Zeitung, Ausgabe 29 Mai, nachlesen – übrigens überraschend neutral berichtet.
Das wird zur Nachahmung empfohlen – hebeln wir die Sozialpolitiker doch mit den eigenen Waffen aus, weil Streik, das wäre ganz was anders. Streiken können Angestellte (wäre übrigens auch eine gute Idee, wenn unsere Mitarbeiterinnen in die ÖTV eintreten würden und deren gefüllte Streikkassen etwas plündern würden, ein Mitarbeiterinnen-Streik bei den Niedergelassenen hätte allemal den Vorteil, dass die Lohnzahlungen wegfallen, also die Praxis finanziell entlastet wird, und weil unsere Helferinnen die Situation ja besser kennen als Gewerkschaftsbonzen, könnte man Agreements mit ihnen treffen. Ist in Italien gang und gäbe.
Beispiel (erzählt von einem Außendienstler eines Dentalherstellers): Da wollte der Informant einem Dentalbetrieb in Norditalien einen Besuch abstatten, wurde aber an der Pforte zurückgewiesen. Begründung: hier wird gestreikt. Nach längerer Diskussion wurde der Außendienstler dann doch reingelassen – und siehe da, es wurde voll gearbeitet. Die Fragen nach den Vorgängen wurden so beantwortet. In unserem Dorf weiß jeder, dass die Arbeiter doppelt kassieren, die kriegen Streikgeld und den Lohn, das ist ein Supergeschäft. Und jeder hält den Mund …
Kann man zur Nachahmung empfehlen – da trifft man garantiert nicht die Verkehrten …
gh