Jury beim 29. DENTSPLY-Förderpreis hofft für das Jubiläum auf mehr Themen aus dem Bereich der klinischen Forschung
19 Arbeiten wurden bewertet / ZA Matthias Widbiller (Uni Regensburg) gewann ersten Preis in der Grundlagenforschung / Viele Teilnehmer für den 30. Förderpreis im kommenden Jahr gewünscht
Frankfurt. Mit bierseliger, krachledener Volksfeststimmung hatte dieser „Bayerische Abend“ allenfalls gegen Ende zu tun. Vielmehr standen bei der 29. DENTSPLY-Preisverleihung im Anschluss an den Wissenschaftlichen Kongress zum Deutschen Zahnärztetag nüchterne Ergebnisse und eher festlich gekleidete Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Mittelpunkt. Insgesamt 19 Wettbewerberinnen und Wettbewerber hatten an dem unter Schirmherrschaft von DGZMK und BZÄK stehenden Förderpreis in diesem Jahr teilgenommen. In der Kategorie Grundlagenforschung und Naturwissenschaften wurde ZA Matthias Widbiller, Universität Regensburg, mit dem ersten Preis ausgezeichnet und durfte sich neben dem Preisgeld von 1500 Euro auch über eine USA-Reise zur ADA-Tagung im kommenden Jahr freuen, gemeinsam mit seiner Tutorin, Prof. Dr. Kerstin Galler. Widbiller hatte das Thema „Isolation von Dentinmatrixproteinen und Einfluss auf humane Pulpazellen“ beforscht und präsentiert.
Den zweiten mit 500 Euro dotierten Preis in dieser Kategorie erhielt Tanja Basan, Universität Rostock. Ihr Tutor war Prof. Dr. Hermann Lang. Susanne Faber, Doktorandin an der Universität Witten/Herdecke, (Tutor Prof. Dr. Wolfgang H. Arnold) wurde in der Kategorie Klinische Verfahren und Behandlungsmethoden für ihre Arbeit über Zahnarzt-Angst mit dem 2. Preis ausgezeichnet, der auch mit 500 Euro dotiert ist.
„Allein die Teilnahme macht Sie bereits zu einem Gewinner, da es Ihnen zu Teil wurde, Ihre Universität bei diesem anspruchsvollen Wettbewerb zu vertreten“, stellte Marc Karabasch von der DENTSPLY-Unternehmensleitung in seiner Begrüßung fest. Er dankte der Jury Prof. Dr. Bernd Wöstmann (Uni Gießen), Prof. Dr. Dr. James Deschner (Uni Bonn), Prof. Dr. Jürgen Geis-Gerstorfer (Uni Tübingen), Dr. Guido Wucherpfennig (DGZMK-Vorstand) und Dr. Sebastian Ziller (BZÄK). Allerdings gab es statt der üblichen zwei ersten Preise, jeweils in den Kategorien Grundlagen- und klinische Forschung und Behandlungsmethoden, in diesem Jahr nur einen Gewinner. „Wir brauchen mehr Teilnehmer im Bereich der klinischen Forschung“, forderte Wöstmann im Namen der fünfköpfigen Jury und verwies dabei auf die Tatsache, dass 15 der eingereichten Arbeiten aus dem Bereich der Grundlagenforschung stammten.
Dr. Frank Pfefferkorn, Leiter dentale Forschung für Restaurative bei DENTSPLY DETREY, lobte die jungen Zahnmediziner/innen: „Angesichts der allgemeinen Klagen über eine Generation, die nur noch konsumiert, aber nicht mehr aktiv etwas beitragen möchte, sind Sie ein leuchtendes Beispiel dafür, dass es junge Leute gibt, die mit viel Engagement eine schwierige Aufgabe angehen und zur Weiterentwicklung der Gemeinschaft – in diesem Fall dem Fach der Zahnmedizin – beitragen.“ Er hoffe, dass einige der Teilnehmer/innen auch in Zukunft der Forschung erhalten blieben, denn im immer härteren Verteilungskampf mit der Medizin brauche das vergleichsweise kleine Fach Zahnmedizin junge, engagierte Wissenschaftler, um sich behaupten und weiter modernisieren zu können. Er hoffe auf Ideen, die eines Tages Einzug in den Praxisalltag hielten.
DGZMK-Präsidentin Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke stellte die Nachhaltigkeit dieses Wettbewerbs heraus, der für alle Beteiligten ein Gewinn sei. „Diese Chance für junge Forscher aus unseren Universitäten mit diesem Schlüssel für eine mögliche wissenschaftliche Karriere ist gleichermaßen auch ein relevanter Beitrag zur Qualitätsdebatte. Wir wollen eine wissenschaftliche Zahnmedizin als Grundlage für unser praktisches Tun, also die Prävention, die Befunderhebung, die Behandlung und die Nachsorge.“ Sie zitierte aus dem zum Zahnärztetag vorgestellten gemeinsamen Leitbild von BZÄK, KZBV und DGZMK, wonach die Grundlage für die Weiterentwicklung der Profession auf medizinisch-fachlicher Ebene ein klares Bekenntnis zu wissenschaftlich fundierten Behandlungsmaximen sei. Dazu hätten alle Teilnehmer/innen „einen wunderbaren Beitrag“ geleistet.
In seinem Grußwort als Co-Schirmherr des Preises erklärte BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel: „Ich weiß nicht, wer von Ihnen später den Gang in die Praxis antreten oder sich lieber dem Bereich Forschung und Lehre widmen möchte. Das ist Ihre eigene Entscheidung, bei der wir Sie aber gern beraten. Was Sie sich auf jeden Fall weiter erhalten sollten, ist Ihre Bereitschaft ‚mitzumachen‘, die Sie durch die Teilnahme an diesem Wettbewerb bewiesen haben, engagieren Sie sich in der zahnärztlichen Selbstverwaltung oder in den wissenschaftlichen Fachgesellschaften, bleiben Sie aktiv!“
Im Anschluss an die Preisverleihung ging es dann tatsächlich bayerisch zu. In und vor einer bajuwarischen Almhütte im Hof des Hotels gab es entsprechende Spezialitäten und viele angeregte Gespräche von Teilnehmern, Juroren und Mentoren sowie den Veranstaltern. Für den Förderpreis 2016, der mit der 30. Austragung sein Jubiläum feiert, hoffen Ausrichter sowie BZÄK und DGZMK auf möglichst viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
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